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Drohnen im Dunkeln fliegen – Was du wissen musst

Drohnen im Dunkeln zu fliegen, übt auf viele eine besondere Faszination aus. Wenn die Welt zur Ruhe kommt und die Lichter der Stadt oder die natürliche Dunkelheit der Landschaft übernehmen, entsteht eine einzigartige Atmosphäre. Für Fotograf:innen, Technikbegeisterte und Kreative bieten sich hier ganz neue Perspektiven – aber auch Herausforderungen. Denn der Flug bei Dunkelheit ist nicht nur reizvoll, sondern verlangt auch besondere Sorgfalt, Planung und rechtliches Know-how.

Rechtliche Grundlagen

Gute Nachricht zuerst: In der OPEN-Kategorie benötigst du keine zusätzliche Genehmigung, um mit deiner Drohne nach Sonnenuntergang aufzusteigen. Allerdings musst du sicherstellen, dass deine Drohne den gesetzlichen Anforderungen entspricht – insbesondere in Bezug auf die Sichtbarkeit.

Die wichtigste Voraussetzung: Deine Drohne muss mit einem grünen Blinklicht ausgestattet sein. Dieses soll gewährleisten, dass sie am Himmel gut zu erkennen ist und sich klar von bemannten Luftfahrzeugen unterscheidet. Bei vielen Modellen ist diese Beleuchtung bereits ab Werk vorhanden – häufig über Status-LEDs an den Propellerarmen.

Für Drohnen der Klassen C1, C2 und C3 ist das Blinklicht sogar Pflicht und der Hersteller muss die Nachtflugtauglichkeit garantieren.

Was gilt für gewerbliche Flüge bei Nacht?

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Drohnen – egal ob bei Tag oder Nacht – richten sich seit 2021 nach der EU-Drohnenverordnung (EU 2019/947). Diese wurde von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) erarbeitet und gilt in allen EU-Mitgliedstaaten.

Statt zwischen „privat“ und „gewerblich“ zu unterscheiden, teilt die Verordnung Drohnenflüge in drei Betriebskategorien ein:

1. OPEN-Kategorier (geringes Risiko)

Auch gewerbliche Flüge bei Nacht sind in der OPEN-Kategorie grundsätzlich erlaubt, solange:

  • alle Anforderungen (z. B. Blinklicht) erfüllt sind,
  • du in Sichtweite fliegst (VLOS),
  • keine Menschenmengen überflogen werden,
  • die Drohne maximal 120 Meter hoch fliegt,
  • und du eine Drohne mit CE-Kennzeichnung der Klassen C0–C4 nutzt.

2. SPEZIELLE Kategorie (mittleres Risiko)

Wenn du mit deiner Drohne außerhalb der OPEN-Regeln fliegen willst – z. B. außer Sichtweite (BVLOS), über Menschenansammlungen oder mit besonders großen Drohnen – brauchst du:

  • eine betriebsspezifische Genehmigung (z. B. SORA – Specific Operations Risk Assessment),
  • ggf. eine Flugerlaubnis für Nachtflüge, je nach Szenario,
  • eine Registrierung deines Unternehmens als Betreiber,
  • und einen EU-Fernpiloten-Zeugnis (z. B. A2 oder höher).

3. ZULASSUNGSPFLICHTIGE Kategorie (hohes Risiko)

Diese betrifft in der Regel komplexe gewerbliche Einsätze mit sehr hohen Sicherheitsanforderungen (z. B. Drohnenlieferungen, Personen-Transport etc.). Hier gelten sehr strenge Vorgaben – auch für Nachtflüge.

Zusammenfassung – Sind gewerbliche Flüge bei Nacht erlaubt?

  • Ja, erlaubt – auch bei Nacht, solange du in der OPEN-Kategorie bleibst und die Drohne korrekt ausgerüstet ist (Blinklicht).
  • Für komplexe Einsätze: Genehmigungspflicht, Risikoanalyse (SORA) und ggf. spezielle Betriebserlaubnis erforderlich.
  • Der Begriff „gewerblich“ allein führt nicht automatisch zu strengeren Regeln, aber der konkrete Flugauftrag kann dies tun.

Risiken und Herausforderungen

Auch wenn der Reiz groß ist: Nachtflüge bergen Risiken. Die eingeschränkte Sicht macht es schwerer, Hindernisse wie Bäume, Stromleitungen oder Tiere zu erkennen. Technische Probleme fallen unter Umständen zu spät auf – oder wirken sich gravierender aus, wenn man die Drohne nicht mehr optisch verfolgen kann.

Wer sich hier überschätzt oder unvorbereitet fliegt, riskiert nicht nur die Drohne, sondern auch die Sicherheit anderer. Eine solide Vorbereitung und das Einhalten der gesetzlichen Vorgaben sind daher absolute Pflicht.

Tipps für den sicheren Flug bei Nacht

Sobald die Sonne untergeht, ändern sich die Rahmenbedingungen für Drohnenflüge teils deutlich. Die Sicht ist eingeschränkt, Hindernisse lassen sich schwieriger erkennen und auch das eigene Orientierungsempfinden kann leiden. Umso wichtiger ist eine gründliche Vorbereitung:

  • Fluggebiet am Tag erkunden: Wer das Gelände bereits im Hellen kennt, reduziert das Risiko späterer Überraschungen.
  • Zusätzliche Tools nutzen: Karten-Apps und GPS-Unterstützung helfen beim Navigieren.
  • Mit Spotter fliegen: Eine zweite Person, die das Umfeld im Blick behält, erhöht die Sicherheit deutlich – gerade bei komplexeren Flügen oder in unbekanntem Gelände.
  • Wetter im Blick behalten: Nebel, Regen oder plötzlich auftretender Wind sind nachts besonders gefährlich, da man sie spät erkennt.

Anwendungsbereiche

Drohnen im Dunkeln in der Praxis

Auch abseits der Hobby-Fotografie gibt es viele sinnvolle Einsatzgebiete für Drohnenflüge bei Nacht. Sicherheitsfirmen nutzen sie zur Geländeüberwachung, Rettungsdienste für nächtliche Suchaktionen mit Wärmebildkameras. In der Industrie sind Inspektionen in schwer zugänglichen Bereichen oft nachts effizienter, etwa wenn Betriebsanlagen ruhen.

Kreative Möglichkeiten

Für Foto- und Videograf:innen sind Nachtflüge eine Spielwiese der besonderen Art. Langzeitbelichtungen, Lichtspuren, sternenklare Hintergründe – die Ergebnisse können spektakulär sein. Voraussetzung ist die passende Ausrüstung und Erfahrung im Umgang mit Kamera und Drohne unter schwierigen Lichtbedingungen.

Die Magie der Drohnenshows bei Nacht

Ein besonders beeindruckender Bereich: Drohnen-Lichtshows. Sobald dutzende oder hunderte Drohnen synchron am Nachthimmel tanzen, wird der Himmel zur Bühne. Mithilfe präziser Choreografien, farbiger LED-Lichter und oft auch musikalischer Untermalung entstehen atemberaubende Bilder – von Logos und Schriftzügen bis hin zu komplexen 3D-Animationen am Himmel.

Gerade bei Nacht wirken diese Shows besonders stark: Der dunkle Himmel bietet die perfekte Leinwand für leuchtende Bewegungsmuster und Farben.

FlyingStars Logo schwarz-lila-türkis

Drohnenshows von Flyingstars

Neben dem privaten und gewerblichen Einsatz von Drohnen erfreuen sich spektakuläre Drohnenshows immer größerer Beliebtheit. FlyingStars ist führender Anbieter in diesem Bereich und kreiert Lichtshows mit synchronisierten Drohnen. Diese Shows werden für Events, Firmenfeiern, Hochzeiten und große Festivals eingesetzt und bieten eine nachhaltige Alternative zu klassischen Feuerwerken.

Die Kosten für eine Drohnenshow variieren je nach Umfang, Anzahl der Drohnen und individuellen Anforderungen.

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